Für Veranstaltungsanfragen nehmen Sie Kontakt mit mir oder meinen Verlagen auf.
Michaela Maria Müller: michaela.maria.mueller (at) posteo.de
Quintus Verlag, Binzstr 19, 13189 Berlin
Frohmann Verlag, Walhallastr. 7, 13156 Berlin
mikrotext, c/o Colonia Nova, Thiemannstr. 1, 12059 Berlin
Sonntagssalon
Ich veranstalte den Sonntagssalon seit 2009 in Berlin, seit zwei Jahren in Kooperation mit der Baumstiftung für Kunst und Kultur. Eine Teilnahme ist nach persönlicher Einladung möglich.
Eine Vorschau auf Januar bis April 2024
Doris Hermanns wird „Und alles ist hier fremd“. Deutschsprachige Schriftstellerinnen im britischen Exil (AvivA 2022) vorstellen.
Dilek Güngör wird aus ihrem neuen Roman A wie Ada lesen, der Ende Januar 2024 im Verbrecher Verlag erscheint.
Nicole Seifert wird „Einige Herren sagten etwas dazu“. Die Autorinnen der Gruppe 47 (Kiepenheuer und Witsch 2024) vorstellen.
Vorpremiere meines Romans Zonen der Zeit (Quintus Verlag 2024) im Rahmen des Sonntagssalons.
Vergangene Veranstaltungen
Rabet. Oder vom Verschwinden einer Himmelsrichtung (via verbis 1999). Lesung und Gespräch mit Martin Jankowski
Herbst 1989, Leipzig: Benjamin Grasmann, ein jugendlicher Träumer aus der ostdeutschen Provinz, bricht aus der heimatlichen Kleinstadt nach Leipzig auf, um Musiker zu werden. Er verliebt sich in die Musikerin Gesa und gerät durch sie in die Kreise oppositioneller Künstler um die Leipziger Nikolaikirche, die ihn tief beeindrucken. Als einer von ihnen verhaftet und nach Westdeutschland abgeschoben wird, entschließt sich auch Benjamin, politisch aktiv zu werden. Bald ist er tief in die Auseinandersetzungen der Leipziger Opposition mit dem sozialistischen Staat verstrickt. Es kommt zu weiteren Verhaftungen, eine Bewegung formiert sich und führt schließlich zu ersten Unruhen und Demonstrationen. Doch mit dem Auseinanderfallen der DDR zerbricht auch die Freundesgruppe, und die Liebe zwischen Benjamin und Gesa gerät in eine Krise.
Der Roman erzählt die Entwicklung der oppositionellen Bewegung in Leipzig aus der Perspektive junger Protagonist:innen und beschreibt deren persönliche Geschichten sowie die Entstehung oppositioneller Gruppen: Die ersten Proteste, die Entwicklung der Friedensgebete zu einem Brennpunkt der Auseinandersetzung, die Montagsdemonstrationen sowie die offene Konfrontation mit dem SED-Regime werden geschildert. Doch auch nach dem Sieg der Opposition, der schließlich zum Mauerfall führte, sind die Leipziger Revolutionär:innen nicht am Ziel ihrer Wünsche angelangt. Der Roman spielt in den Jahren 1987 bis 1990 und beschreibt erstmals in der Wendeliteratur die Wende aus der Sicht eines Oppositionellen.
Martin Jankowski wurde 1965 in Greifswald geboren. Er ist Schriftsteller, der in den 80ern als Sänger und Liedermacher zur oppositionellen Leipziger Szene gehörte und von der Stasi mit „Zersetzungsmaßnahmen“ bedacht wurde. Obwohl seine Texte verboten waren, wurden seine Lieder und Gedichte in der Zeit der Montagsdemonstrationen populär. Seine Texte wurden in 17 Sprachen übersetzt und erhielten Auszeichnungen wie das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste (2006). Seit 2004 leitet er die Berliner Literarische Aktion e.V., zuletzt das Berlin Asia Arts Festival (2023). Er ist Herausgeber des multilingualen stadtsprachen magazins.
Verrückte Teegesellschaft: Über Notwendigkeit(en) von Literatur und Bildung damals und heute
Sehr herzlich laden wir zur »verrückten Teegesellschaft« mit den Autorinnen und Literaturvermittlerinnen Magda Birkmann, Odile Kennel, Michaela Maria Müller, Sharon Dodua Otoo, Raphaelle Red, Simone Scharbert und Nicole Seifert: Ein offenes Gespräch über und zu Fragen, wie Gesellschaft, Bildung, Literatur und zugehörige Übersetzungen in diesen unwägbaren Zeiten funktionieren, wie wir sie wahrnehmen. Wo wir Spielräume haben, wo und wie wir sie öffnen (können/müssen), wo Leerstellen sind, wo es die Notwendigkeit gibt, Perspektiven zu ergänzen, Blickrichtungen zu sensibilisieren. Und was wir schreibend tun können. Welche literarischen Stimmen wir im Gepäck haben. Das Ganze in Anlehnung an Susan Sontags Theaterstück »Alice in Bed«. Ein Text, in dem u.a. die einst vergessene Alice James, die Frauenrechtlerin Margret Fuller und Emily Dickinson an einen Tisch gebracht werden, ihrerseits wieder Positionen und Perspektiven auf Gegenwart im Gepäck.
Eine Teegesellschaft in unwägbaren Zeiten. Mit der Hoffnung auf Zuversicht.
Initiiert von Simone Scharbert
Gesprächssalon Ost-West Erinnerungskonflikte
Im Oktober wird es das erste Mal eine Veranstaltung geben, die ich Gesprächssalon genannt habe. Jede und jeder kann seine Geschichte(n) mitbringen. Und auch nur Zuhörende sind herzlich eingeladen.
Darüber wollen wir reden: Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten wird über Erlebnisse, Erfahrungen, Wahrnehmungen, Verantwortung und historisches Selbstverständnis gestritten. Dabei zeigt sich: Es geht nicht um die Addition von Erfahrungen, sondern die Bereitschaft, die Vielstimmigkeit zu entwickeln, sie auszuhalten, weil sie sich aus vielen Singularitäten ergibt. Die sind zu verstehen und zu würdigen. Wenn das gelingt, können aus der Kontroverse über die Vergangenheit soziale Bindungen geschaffen werden – wenn es gelingt, einen Dialog zu führen, der sich durch Kontroversen nicht entmutigen lässt, sondern sie nutzt. Dies bedeutet, einen historischen Dialog zu führen, der nicht auf Meisternarrative setzt, sondern auf Diskurse, in denen auseinanderfließende oder gegensätzliche Erinnerungen zusammengefügt werden.
Es laden herzlich ein: Markus Meckel, Peter Steinbach und Michaela Maria Müller
Tunnel (Kanon 2023)
Lesung und Gespräch mit Grit Krüger
Grit Krüger wurde 1989 in Erfurt geboren und lebt in Ettlingen. Sie studierte Komparatistik und Filmwissenschaft in Frankfurt am Main. Als Autorin hat sie am Klagenfurter Literaturkurs teilgenommen und an der Bayerischen Akademie des Schreibens, wo wir uns kennengelernt haben. Zweimal hat sie beim Open Mike gelesen und ist Stipendiatin der Darmstädter Textwerkstatt sowie des Förderkreises deutscher Schriftsteller:innen in Baden-Württemberg.
Sie nimmt uns mit in die Welt von Mascha und ihrer Tochter Tinka. Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Mascha muss aufs Amt, Termine die Kraft und Energie kosten. Wäre da nicht Maschas Wille nach Freiheit und Selbstbestimmung. Eine Maßnahme des Amts bringt sie in ein Altenheim, wo sie beschließt, zu überwintern, denn dort es ist warm und das Essen frei. Dort beginnt sie mit Tomsonov, einem Bewohner des Heims im Keller zu graben – nach alledem, was ihr fehlt.
»Es ist ein Buch, in das man leicht hineinkommt und das man nicht leicht aus der Hand legt. Trotz der Schwere der gesellschaftlichen Themen, die gerade jetzt drängen, ist der Roman vor allem durch seine Sprache und Komposition ein Kunstwerk.« Anna Flörchinger (FAZ)
Die Gäste der vergangenen zwei Jahre sind: Isabel Fargo Cole, Helga Kurzchalia, Andrea Scrima, Kerstin Hensel, Tim Lanzinger, Przemek Zybowski, Sebastian Christ, Simone Scharbert, Magda Birkmann, Sharon Dodua Otoo, Raphaëlle Red, Odile Kennel, Yvonne Livay, Yvonne Zitzmann, Yael Inokai, Markus Meckel, Peter Steinbach, Henning Holsten, Niklas Weber.
Mit einem großen Dank für Euer und Ihr Kommen!